Zukunftsvision 2025, © Naturpark Ötscher-Tormäuer

Zukunftswerkstatt

Über 70 engagierte Menschen aus der Region trafen sich in der Kartause in Gaming, um gemeinsam den Weg weiter zu gehen und sich aktiv an der Weiterentwicklung des Naturparks zu beteiligen.

Der Naturpark Ötscher-Tormäuer befindet sich mitten in einem Prozess zur Erstellung eines Naturparkkonzeptes, um sich so den Leitfaden für die Zukunft selbst zu geben. Als nächster Meilenstein dieser Entwicklung wurde die Zukunftswerkstatt abgehalten. Ziel dieser Veranstaltung war die erstmalige Zusammenführung der vier Arbeitsgruppen – Schutz, Bildung, Erholung, Regionalentwicklung – und eine Visionsreise ins Jahr 2025.

Wo befinden wir uns?
Zu Beginn des Workshops wurden die Ergebnisse der bisherigen Arbeit in den vier Arbeitsgruppen präsentiert.

Schutz
In der Säule Schutz wurde großer Wert daraufgelegt, dass die Region keine Wildnis, sondern eine lebendige Kulturlandschaft ist und in Zukunft auch bleiben soll. Als Hauptproblem wurde die zunehmende Verwaldung und der damit verbundene Verlust an Lebensqualität genannt. Auch das Wasser als wertvolles Gut mit vielen Quellen und natürlichen Bachläufen wird in Zukunft ein wichtiges Thema werden.

Bildung
Im Bildungsbereich gibt es bereits funktionierende, bestehende Strukturen wie die Naturparkschulen und das Naturvermittlungsnetzwerk. Die weiten Wege im Naturpark und die immer weiter fortschreitende Abwanderung hingegen sind eine große Gefahr, mit der auch ein Wissensverlust einhergeht.

Erholung
Große Stärken der Region sind die einzigartige alpine Naturlandschaft, das umfassende Wegenetz und die steigende Sehnsucht der Gesellschaft nach naturnahen Erholungsräumen. Die Mobilität im Naturpark hat in Zukunft eindeutig Verbesserungspotential und auch Angebote im Winter sollen entwickelt werden, wobei der sanfte Tourismus im Vordergrund steht.

Regionalentwicklung
Die zwei Hauptthemen in der Säule Regionalentwicklung sind die Bewahrung von altem Wissen und Handwerk sowie die Förderung von regionalen Produkten. Dem entgegen wirkt, wie auch schon in der Säule Bildung erwähnt, die Abwanderung der Bevölkerung.

Wohin geht die Reise in Gesellschaft und Natur?
Der Geschäftsführer der Naturpark Österreichs Franz Handler referierte anschließend über den Einfluss von weltweiten Megatrends in der Gesellschaft auf Naturparkregionen und stellte das europaweite Netzwerk an Naturparken vor. Entwicklungen, die in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden sind der demografische Wandel, die Urbanisierung und Digitalisierung sowie der Klimawandel. In ganz Europa verfolgen 888 Naturparke eine ähnliche Philosophie, aufbauend auf den vier Säulen. Wir im Naturpark Ötscher-Tormäuer sind also nicht alleine, sondern Teil einer großen Gemeinschaft.

Visionsreise ins Jahr 2025
Wie sieht der Naturpark im Jahr 2025 aus? Wie leben die Menschen? Wie sind die Gäste? Diese und weitere Fragen wurden in Kleingruppen möglichst visionär und kreativ beantwortet.

Eine wesentliche Erkenntnis der Visionsreise war es, die Schönheit der Landschaft zu erhalten um Mensch und Tier weiterhin eine hohe Lebensqualität zu bieten. Die Region soll als Netzwerk miteinander an den gleichen Zielen arbeiten und so nach außen ein einheitliches Bild vermitteln. Ein weiterer Wunsch war die Erzeugung hochwertiger, regionaler Produkte wieder mehr in den Fokus zu rücken um in weiterer Folge auch neue Arbeitsplätze schaffen zu können. Im Bildungssektor reichten die Visionen von einer Naturpark-Uni über mehr Möglichkeiten zur Erwachsenenbildung bis hin zu Freiluftklassen und vermehrten Naturvermittlungsangeboten. Als Vorteil sowohl für die Bewohner als auch die Gäste der Region wurde außerdem ein Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel genannt.

Die Ähnlichkeit der Ideen in den einzelnen Gruppen, bestätigt das gemeinsame Interesse den Naturpark in die gleiche Richtung zu lenken.

Wie geht es nun weiter?
Als nächster Schritt steht nun die Interpretation und Zusammenfassung aus den Ergebnissen der Zukunftswerkstatt an. Danach werden konkrete Ziele in den einzelnen Säulen ermittelt, die Arbeitsgruppen durchmischt und Maßnahmen entwickelt. Nach der Fertigstellung des Naturparkkonzeptes im Oktober 2018 folgen die ersten Umsetzungsschritte. Danach wird es viele spannende Jahre Entwicklungsarbeit im Naturpark geben.