Naturparkkonzept - Abschlussveranstaltung

Der Naturpark Ötscher-Tormäuer startet mit neuem Naturparkkonzept in die Zukunft.

Mit der Abschlussveranstaltung am 12. März in der Alten Gerberei in Mitterbach ist der einjährige Prozess der Erstellung eines Naturparkkonzepts vorbei und in der Hand liegt nun ein Entwicklungsleitfaden mit Projekten und Zielen für die nächsten Jahre.

Seit über einem Jahr beschäftigt sich der Naturpark Ötscher-Tormäuer, in einem österreichweiten Pilotprojekt, intensiv mit der Erstellung eines Naturparkkonzepts um eine selbstbestimmte, nachhaltige Regionalentwicklung zu ermöglichen. In etwa 120 Menschen aus der Bevölkerung haben sich dabei aktiv in eine der vier Arbeitsgruppen gemäß der Naturparkphilosophie –  Schutz, Bildung, Erholung und Regionalentwicklung – eingebracht, um unter Begleitung von Experten die Zukunft des Naturparks und somit ihrer Heimat mitzugestalten. In einem strukturierten Prozess wurde anfangs in den Arbeitsgruppen eine Ist-Zustandsanalyse durchgeführt und an ersten Ideen gearbeitet. Bei der Zukunftswerkstatt gingen 70 Menschen aus der Region auf eine fiktive Reise in die Zukunft um daraus gemeinsame Visionen und Ziele für die Naturparkregion abzuleiten. Darauf aufbauend wurden in den Arbeitsgruppen konkrete Maßnahmen zur Zielerreichung ausgearbeitet und Projekte formuliert.

„Der Prozess der Erstellung des Naturparkkonzepts ist jetzt zu Ende. Die Maßnahmen und Projekte liegen vor. Jetzt geht es an die Umsetzung“ weiß Geschäftsführer Andreas Purt.

Abschluss

Am Dienstag, den 12. März fand in der Alten Gerberei in Mitterbach nun die Abschlussveranstaltung dieses Prozesses statt um allen Beteiligten und Interessierten die Ergebnisse zu präsentieren und um ein erfolgreiches Ende des Projekts zu feiern. Der 2. Landtagspräsident Gerhard Karner, welcher in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner der Veranstaltung beiwohnte betonte, wie wichtig es für Niederösterreich ist, dass der Impuls der durch die Landesausstellung in die Region gebracht wurde immer noch spürbar ist. Geschäftsführer Andreas Purt und Obfrau Waltraud Stöckl berichteten aus der Innensicht über die Herausforderungen einen so großen Prozess in einer Region durchzuführen und nutzen die Gelegenheit sich bei den Partner und Unterstützern des Projekts zu bedanken. Im Anschluss präsentierte Florian Schublach den Ablauf des Prozesses und die wichtigsten Schritte der Erstellung. Abschließend wurden die vorliegenden Projekten von den fünf NaturparkbürgermeisterInnen und Mitwirkenden aus den Arbeitsgruppen vorgestellt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Margit Laufer.

Die BIG 5

Aufbauend auf die Arbeit in den einzelnen Arbeitsgruppen und einer folgenden Zukunftswerkstatt, ist als Ergebnis ein Maßnahmenplan entstanden, welcher in fünf Hauptprojekten, den sogenannten Big 5, zusammengefasst wird.

Ein zentrales Thema bei diesen fünf Projekten, ist es die Verwaldung zu stoppen und den Verlust an Offenlebensräumen und damit verbundenen Arten zu verhindern. Auch die Lebensqualität der Menschen leidet unter der schleichenden Verwaldung in der Region. Die Bewusstseinsbildung nach innen, um der Region die Rolle und die Bedeutung des Naturparks näher zu bringen, ist ein zentrales Projekt. Der Naturpark ist bekannt für seine beeindruckende Wanderinfrastruktur, daher ist auch die Bewirtschaftung des Wander- und Naturerlebnisraums eines der fünf Kernprojekte. Um eine nachhaltige Regionalentwicklung voranzutreiben, ist eine Vernetzung zwischen dem Naturpark und regionalen Betrieben aus den verschiedensten Bereichen von großer Bedeutung. Als fünftes Projekt gibt es die Idee ein Klimawandelforschungszentrum als interdisziplinäre Forschungseinrichtung zu etablieren. Der Ötscher ist aus ökologischer Sicht ein sehr spannender Lebensraum und eignet sich gut um die Auswirkungen des Klimawandels auf die alpine Pflanzenwelt zu erforschen.

Team Ötscher

Mit dem vorliegenden Naturparkkonzept gibt es nun einen strategischen Leitfaden für die nächsten Jahre. Um die Projekte auch umsetzen zu können, bedarf es weiterer Beteiligung der regionalen Bevölkerung. Das „Team Ötscher“ soll auch in Zukunft jene Menschen zusammen bringen denen der Naturpark am Herzen liegt und die gemeinsam mit dem Naturparkmanagement Projekte umsetzen wollen und die Region um den Vaterberg aktiv mitgestalten wollen.

„Das Prädikat Naturpark ist nicht nur eine Auszeichnung für eine besonders schöne Landschaft, moderne Naturparke sind Werkzeuge einer breit aufgestellten regionalen Entwicklung. In den letzten Jahren hat sich in der Region um den Ötscher ein starkes Netzwerk aus regionalen AkteurInnen, politischen VertreterInnen und BegleiterInnen aufgebaut, welches in unterschiedlichen Bereichen an einer aktiven Gestaltung der Region arbeitet. Dieses Netzwerk, zusammengefasst unter dem Titel Team Ötscher, soll auch in Zukunft gepflegt und ausgebaut werden. Das Team Ötscher kümmert sich um die Schätze der Region, egal ob Schulkind oder alter Obstbaum“ sagt Projektleiter Florian Schublach.